Sané "gehört in WM-Kader": Ilkay Gündogan schießt gegen Nagelsmann-Entscheidung

Bundestrainer Julian Nagelsmann und sein ehemaliger Kapitän Ilkay Gündogan im Gespräch am Spielfeldrand.
(Foto: Christian Charisius/dpa)
Was wird aus Leroy Sané in der Nationalmannschaft? Ex-Kapitän Ilkay Gündogan ist nicht einverstanden mit dem Weg, den Bundestrainer Julian Nagelsmann diesbezüglich eingeschlagen hat. Für einen anderen Trainer hat er dafür ein großes Lob übrig.
Der frühere Nationalmannschafts-Kapitän Ilkay Gündogan sieht den Fall Leroy Sané anders als Bundestrainer Julian Nagelsmann. Geht es nach Gündogan, steht für seinen Teamkollegen demnächst ein DFB-Comeback auf dem Programm. "Er spielt jetzt nicht bei irgendeinem Verein, er spielt immer noch bei Galatasaray, also auf hohem Niveau. Für mich persönlich gehört Leroy in den WM-Kader der deutschen Nationalmannschaft 2026", sagte Gündogan dem "Kicker".
Nagelsmann hatte Anfang August die Nicht-Nominierung von Sané so begründet: "Leroy spielt jetzt in einer Liga, die einen Tick schlechter ist als die deutsche. Er muss sich in der türkischen Liga jetzt beweisen, Tore schießen. Ich erwarte keine Wunderdinge, aber schon eine gewisse Quote." Der Offensivspieler war im Sommer vom FC Bayern in die Türkei gewechselt.
Gündogan sieht die Einsortierung nur über die Liga-Zugehörigkeit kritisch. "Spanien wurde sogar mit Aymeric Laporte aus der Saudi Pro League Europameister 2024. Auch bei Portugal und Frankreich gibt es solche Beispiele. Und ich finde die türkische Liga gar nicht schlecht bisher", stellte Gündogan klar.
Gündogan fordert differenzierte Sané-BetrachtungDie Bundesliga könne man auch nicht mit der Premier League vergleichen. "Dementsprechend muss man das alles auch ein bisschen differenziert betrachten", sagte Gündogan. Deutschland befindet sich nach den jüngsten zwei Siegen gegen Luxemburg (4:0) und in Nordirland (1:0) wieder auf WM-Kurs. Beim Auswärtsspiel in Luxemburg am 14. November sowie drei Tage später gegen die Slowakei reichen zwei Siege, um im Sommer 2026 sicher dabei zu sein.
Seinen ehemaligen Teamkollegen Vincent Kompany lobte Gündogan in dem Interview dafür in den höchsten Tönen. Dessen Erfolg als Trainer mit dem FC Bayern "ist für mich persönlich nicht überraschend", sagte er: "Für mich war er auch der beste Kapitän, den ich je hatte in meiner Karriere. Und ich glaube, dass er schon immer alle Qualitäten mitgebracht hat, um ein Top-Trainer zu werden. Und das ist er jetzt."
Für seine Karriere nach der Karriere könne der Werdegang von Kompany, mit dem Gündogan von 2016 bis 2019 bei Manchester City unter anderem zweimal die Premier League gewann, ein Vorbild sein. "Er ist auf einem tollen Weg. Ein Weg, den ich vielleicht mir selbst auch erhoffe, irgendwann gehen zu können, der auch ein Beispiel für mich sein kann", sagte Gündogan, der aber in naher Zukunft noch nicht an ein Karriereende denken will.
Quelle: ntv.de, dbe/dpa
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